Das Einzugsgebiet von Mosel und Saar
in der Flussgebietseinheit Rhein
Beschreibung des Einzugsgebietes von Mosel und Saar
Die Mosel ist der größte aller Nebenflüsse des Rheins. Das Einzugsgebiet der Mosel an der Mündung in den Rhein ist insgesamt 28 286 km² groß. Der französische Teil von Mosel und Saar mit 15 360 km² macht somit ca. 54 % des Gesamtgebietes aus. Die Mosel entspringt in etwa 731 m Höhe am Col de Bussang an den westlichen Hängen der Vogesen und fließt zunächst in nordwestlicher Richtung über Epinal und Toul. Bedeutende Zuflüsse sind in diesem Bereich oberhalb Epinal die Moselotte (352 km²) und die Vologne (369 km²) sowie oberhalb Toul die Madon (1.032 km²). Nördlich Nancy vereinigt sie sich mit der Meurthe und setzt ihren Lauf über Metz und Thionville in nördlicher Richtung bis zur französisch-luxemburgisch-deutschen Grenze fort. In diesem Abschnitt fließen unterhalb von Metz die Seille (1.288 km²) und bei Thionville die Orne (1.268 km²) als wichtige Nebenflüsse zu. Entsprechend dem Mittelgebirgscharakter der Landschaft der Vogesen und des Lothringer Stufenlandes hat die französische Obermosel bei einer Lauflänge von rd. 305 km ein mittleres Gefälle von rd. 5 Promille. Im unteren rd. 60 km langen Abschnitt von Metz bis Apach verläuft sie stark mäandrierend in einer im Mittel 5 km breiten Talaue, die bei HW-Abfluss großflächig als natürlicher Retentionsraum wirkt. Ihr Einzugsgebiet beträgt beim Verlassen des französischen Staatsgebietes bei Apach rd. 11.500 km².
Zwischen den Vogesen und der Grenze entwässert ihr Gewässernetz hauptsächlich das Lothringer Stufenland. Das Gefälle der Mosel, das im Quellgebiet mehr als 1 % beträgt, liegt an der Grenze nur noch bei 0,03 %. Einer ähnlichen Entwicklung folgt auch das Gefälle der übrigen Gewässer. Die geologische Karte zeigt im Moselgebiet eine große Vielfalt von Formationen: Die kristallinen Gesteine, die primären Sedimentgesteine mit Schiefer als dominierendem Bestandteil und die permischen Schiefer der Mittelgebirge sind wenig durchlässige Formationen, die den direkten Überlandabfluss begünstigen. Die Sedimentgesteine des Lothringer Stufenlands sind zum großen Teil ebenfalls wenig durchlässig. Daraus ergibt sich ein begrenztes Akkumulierungsvermögen im Grundwasser und ein vergleichsweise schwächeres Niedrigwasserregime als bei den benachbarten Flüssen Seine und Maas. Bis zur Sauermündung bildet die Mosel sodann die Grenze zwischen dem Großherzogtum Luxemburg und der Bundesrepublik Deutschland (gemeinschaftliches Hoheitsgebiet). Auf diesem Teilstück fließt sie überwiegend in nordöstlicher Richtung.
Die linksseitig bei Fluss-km 205,9 zufließende Sauer mit den bedeutenden Nebenflüssen Wiltz, Alzette, Our und Prüm hat ein Einzugsgebiet von rd. 4.240 km². Sie entspringt bei Vauy-les-Rosières in Belgien, fließt in östlicher Richtung nach Luxemburg und entwässert das luxemburgische Ardennenmassiv und einen großen Teil des südluxemburgischen Gutlandes sowie die westliche Eifel (Islek).
Oberhalb von Trier mündet rechtsseitig bei Fluss-km 200,8 die Saar. Sie entspringt, als Zusammenfluß von Roter und Weißer Saar bei Sarrebourg, wie die Mosel in den Vogesen. Nach rd. 120 km mündet in die "obere Saar" bei Saargemünd die Blies rechtsseitig, wodurch sich das Einzugsgebiet auf 3.673 km² verdoppelt. Im anschließenden Bereich der "mittleren Saar", einer bis zu 5 km breiten Niederung, hat der Fluß mit 0,35 Promille ein relativ geringes Gefälle. Bei Dillingen-Fremersdorf vergrößern die bedeutenden Nebenflüsse Prims und Nied das Einzugsgebiet auf 6.969 km². Das französische Einzugsgebiet der Nied, ein Wasserlauf mit geringem Gefälle, wird im Wesentlichen durch die französische Nied (504 km²) und die deutsche Nied (367 km²) gebildet. Unterhalb von Besseringen beginnt die Durchbruchstrecke der Saar durch das Rheinische Schiefergebirge. Mit einem Gefälle von rd. 0,8 Promille hat die "untere Saar" in Rheinland-Pfalz im nicht gestauten Zustand teilweise den Charakter eines Gebirgsflusses. Nach einer Lauflänge von 227 km und mit einem Einzugsgebiet von 7.431 km² mündet die Saar bei Konz in die Mosel. Damit entwässern die Sauer und die Saar als die bedeutendsten Nebenflüsse der Mosel zusammen ein Einzugsgebiet, das in seiner Größenordnung etwa dem der Mosel selbst oberhalb dieser Zuflüsse entspricht.
Die Mosel mündet nach 520 km bei Koblenz in den Rhein.